Die Nachfrage nach Privatjets ist stark gesunken, wie eine neue Umfrage von Barclays zeigt. Grund dafür sind zunehmende Unsicherheiten bezüglich neuer Zölle und wirtschaftlicher Risiken. Es ist der stärkste Rückgang im Sektor seit der COVID-Pandemie.
Barclays verzeichnet drastischen Rückgang im April
Der Business Jet Indicator von Barclays, der fünf Schlüsselkriterien wie Preisentwicklung und 12-Monats-Ausblick bewertet, fiel von 52 im März auf 40 im April. Der Rückgang von 23 % (erhoben zwischen dem 9. und 15. April) stellt den stärksten Rückgang seit der Pandemie dar. Alle Indikatoren außer den Lagerbeständen zeigten eine Verschlechterung.
Barclays-Analyst David Strauss sagte, er habe mit einer Abschwächung gerechnet – jedoch nicht in diesem Ausmaß.
Zölle verunsichern Käufer – Käufe werden zurückgestellt
Laut der Umfrage unter 65 Marktteilnehmern gaben 46 % an, dass das Kundeninteresse am Kauf von Geschäftsflugzeugen seit März gesunken sei. Nur 10 % berichteten von einer Verbesserung. Ganze 93 % der Befragten erwarten, dass neue Zölle die Nachfrage negativ beeinflussen – die Mehrheit rechnet mit erheblichen Einbußen.
Auch bei gebrauchten Jets ist die Stimmung gedämpft: 67 % rechnen mit sinkender Nachfrage, während 27 % mit einer leichten Erholung rechnen.
Steuerreform könnte Markt neuen Auftrieb geben
Ein neuer Gesetzentwurf im US-Kongress könnte den Jet-Markt jedoch wiederbeleben. Sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus haben Haushaltsbeschlüsse zur Verlängerung des „Tax Cuts and Jobs Act“ (TCJA) verabschiedet. Eine zentrale Regelung dieses Gesetzes erlaubte es Unternehmen, 100 % von Investitionen in Anlagegüter – wie etwa Privatjets – sofort steuerlich abzusetzen.
Seit 2023 sinkt dieser Abzugswert jährlich, mit einem vollständigen Auslaufen bis 2027. Republikanische Abgeordnete planen nun, den Abzug rückwirkend wieder auf 100 % zu erhöhen – ein Vorstoß, den Donald Trump im März öffentlich unterstützte. Sollte dies gelingen, würde die steuerliche Attraktivität von Privatjets deutlich steigen.
