Trump unterzeichnet Dekret zur Förderung der Arzneimittelproduktion in den USA

US-Präsident Donald Trump hat am Montag ein Dekret unterzeichnet, das die Arzneimittelherstellung im eigenen Land ankurbeln soll. Der Schritt erfolgt im Vorfeld möglicher Zölle auf importierte Pharmazeutika und zielt darauf ab, FDA-Prozesse zu beschleunigen und neue Produktionsanlagen in den USA zu erleichtern.

Maßnahmen zur Stärkung der US-Pharmaindustrie

Die Anordnung verpflichtet die FDA, Genehmigungen für neue Produktionsstätten in den USA zu beschleunigen, unnötige Vorgaben zu streichen, Überprüfungen zu vereinfachen und Hersteller frühzeitig zu unterstützen. Zudem sollen ausländische Werke höhere Inspektionsgebühren zahlen und der Import aktiver Wirkstoffe stärker überwacht werden.

Inländische Produktion als sicherheitspolitische Priorität

Das Weiße Haus erklärte, der Aufbau neuer Produktionskapazitäten dauere derzeit fünf bis zehn Jahre — zu lang aus sicherheitspolitischer Sicht. „Wir wollen unsere Medikamente nicht aus dem Ausland beziehen“, sagte Trump. „Wir werden sie hier in den USA produzieren.“

Stärkere Aufsicht über ausländische Hersteller

Die FDA wird die Inspektionen im Inland und im Ausland ausweiten. Bei ausländischen Standorten soll von angekündigten zu unangekündigten Besuchen übergegangen werden. FDA-Chef Marty Makary wies darauf hin, dass US-Hersteller härter geprüft würden als ihre internationalen Wettbewerber.

EPA und OMB sollen Genehmigungen beschleunigen

Trumps Erlass verpflichtet auch die Umweltbehörde EPA, Projekte für pharmazeutische Infrastruktur zu beschleunigen. Eine zentrale Koordinierungsstelle in Bundesbehörden soll Anträge unterstützen – mit Hilfe des Weißen Hauses und des Haushaltsbüros OMB.

Tarifpläne spalten die Pharmabranche

Trump will in den kommenden Wochen Zölle auf Arzneimittelimporte ankündigen. Unternehmen wie Eli Lilly und Johnson & Johnson haben daraufhin bereits in US-Standorte investiert. Pfizer-CEO Albert Bourla äußerte sich jedoch kritisch: Die Zolldrohungen hielten ihn von weiteren US-Investitionen ab.

Globale Lieferketten vs. Rückverlagerung

2023 importierten die USA Pharmazeutika im Wert von 203 Milliarden Dollar, 73 % davon aus Europa. Eine Rückverlagerung könnte die Lieferketten robuster machen, aber laut GlobalData auch die Produktionskosten und Medikamentenpreise erhöhen.

Kann eine nationale Produktion die Versorgung sichern, ohne die Preise zu sprengen — oder bleibt die globale Abhängigkeit bestehen?

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