Die Bank of England hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 % gesenkt – unter Berufung auf eine nachlassende Inflation im Vereinigten Königreich und zunehmende weltweite Handelsspannungen aufgrund von US-Zöllen.
Zinssenkung als Reaktion auf sinkende Inflation
Am Donnerstag gab die Bank of England bekannt, ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 % zu senken – ein Schritt, der weitgehend erwartet wurde. Es ist die vierte Senkung seit Beginn der geldpolitischen Lockerung im August letzten Jahres.
Laut offizieller Mitteilung ermöglichen „erhebliche Fortschritte“ bei der Inflationsbekämpfung eine schrittweise Zinssenkung. Die Entscheidung zeigt Vertrauen in den heimischen Desinflationsprozess, trotz internationaler Risiken.
Handelsspannungen beeinflussen geldpolitische Strategie
Die Bank betonte die wachsenden Unsicherheiten durch internationale Handelspolitik, insbesondere infolge jüngster US-Zölle. Diese Entwicklungen hätten die globalen Wachstumsaussichten verschlechtert und könnten sich auch auf das Vereinigte Königreich auswirken.
Aus dem Protokoll der letzten Sitzung geht hervor, dass die andauernden Spannungen negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität und Preisstabilität im Vereinigten Königreich haben könnten.
Bailey begrüßt Handelsgespräche mit den USA
Gouverneur Andrew Bailey äußerte sich positiv zu möglichen Handelsabkommen mit den USA und sagte, dies könnte wirtschaftliche Unsicherheiten verringern. „Es wird helfen, die Unsicherheit zu reduzieren“, sagte Bailey und betonte die Offenheit der britischen Wirtschaft.
„Ich hoffe, dass das britische Abkommen – wenn es heute Nachmittag tatsächlich bekannt gegeben wird – das erste von vielen sein wird.“
– Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England
Auswirkungen von Zöllen und Investitionsausblick
Bailey warnte erneut vor den Folgen der US-Zollpolitik. Die dadurch entstehende Unsicherheit könnte Investitionen hemmen und den Konsum bremsen.
Er wies darauf hin, dass günstige chinesische Waren, die ursprünglich für die USA bestimmt waren, auf den britischen Markt umgeleitet werden könnten. Dies könnte zu mehr Wettbewerb und sinkenden Preisen führen – und der Zentralbank weiteren Spielraum für Zinssenkungen geben.
Schlussgedanke – Neue Handelsabkommen, neue Zinspolitik?
Im Spannungsfeld zwischen innenpolitischen Zielen und globaler Instabilität setzt die Bank of England auf vorsichtige Lockerung. Könnten neue Handelsabkommen künftig den geldpolitischen Kurs bestimmen?