Während sich die USA auf die Frist für die Real-ID-Konformität am 7. Mai vorbereiten, äußern Datenschutzexperten neue Bedenken hinsichtlich der Sicherheit persönlicher Daten, die mit dem landesweiten Identitätsstandard verbunden sind. Real-ID-konforme Ausweise oder alternative Identifikationen werden bald für Inlandsflüge und den Zugang zu Bundesgebäuden erforderlich sein.
Einführung des Real ID und Widerstand in den Bundesstaaten
Laut dem Department of Homeland Security stellen alle 50 Bundesstaaten, der District of Columbia und die US-Territorien Real-ID-konforme Führerscheine aus. Dennoch gibt es in einigen Staaten weiterhin Widerstand. In Maine etwa will ein von Abgeordneten Laurel Libby unterstützter Gesetzentwurf die Einhaltung des Real ID-Gesetzes durch den Bundesstaat aufheben.
Real ID und biometrische Daten: TSA sichert Löschung zu
Die Transportsicherheitsbehörde (TSA) setzt an bestimmten Standorten biometrische Kameras zur Identitätsprüfung ein, versichert jedoch, dass Fotos und persönliche Daten nach der Verifizierung gelöscht werden. Bilder würden nicht gespeichert oder mit anderen Behörden geteilt.
Datenschutzbedenken und Angst vor einer Bundesdatenbank
Zwar erstellt Real ID keine bundesweite Lizenzdatenbank, dennoch befürchten Datenschützer, dass dies der erste Schritt in diese Richtung sein könnte. „Je mehr Informationen die Regierung hat, desto eher wird sie sie nutzen“, sagte Jodi Daniels von Red Clover Advisors. Auch ACLU-Analyst Jay Stanley äußerte ähnliche Sorgen über künftige Überwachungsrisiken.
Staaten behalten die Kontrolle und setzen Cybersicherheitsprotokolle um
Die Bundesstaaten bleiben für die Ausstellung von Ausweisen und den Zugang zu den Daten verantwortlich. Obwohl sich die Sicherheitspraktiken unterscheiden, sind laut Experten Maßnahmen wie Verschlüsselung im Einsatz. Dennoch können persönliche Daten an Dritte verkauft werden, weshalb Experten empfehlen, sich bei der örtlichen Zulassungsstelle über die Datenweitergabe zu informieren.
Schutz persönlicher Daten: Beste Vorgehensweisen für Verbraucher
Experten raten Verbrauchern, ihre Kreditdaten bei großen Auskunfteien einzufrieren und Identitätsüberwachungstools zu nutzen. „Man kann nur kontrollieren, wie viel Schaden Diebe anrichten können“, sagte der Cybersicherheits-Manager Zulfikar Ramzan. Weitere Maßnahmen umfassen die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Verwendung von Familienkennwörtern zur Vermeidung von Betrug durch Identitätsdiebstahl.
Lizenzabgleich und mobile Ausweise auf dem Vormarsch
Über das State-to-State (S2S)-System können Bundesstaaten prüfen, ob Antragsteller bereits in einem anderen Staat einen Führerschein besitzen. Einige Daten werden auch mit Strafverfolgungsbehörden geteilt. Unterdessen werden in mehreren Staaten mobile Führerscheine (mDLs) eingeführt – verschlüsselte digitale Alternativen, die die Sicherheit erhöhen sollen.
Wird Real ID die Identitätsprüfung modernisieren, ohne die Privatsphäre zu gefährden — oder ebnet es den Weg für eine bundesweite Überwachungsinfrastruktur?