RFK Jr. streicht Minderheiten-Gesundheitsbüros im HHS

Die von Robert F. Kennedy Jr. geleitete Umstrukturierung des US-Gesundheitsministeriums (HHS) umfasst drastische Kürzungen bei Abteilungen, die sich der Gesundheit von Minderheiten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen widmen. Experten warnen, dass diese Maßnahmen jahrzehntelange Fortschritte bei der Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheiten gefährden könnten.

Zentrale Einheiten massiv verkleinert oder aufgelöst

Mindestens sieben Abteilungen innerhalb des HHS – darunter beim CDC, FDA, NIH, CMS, HRSA und SAMHSA – wurden entweder vollständig geschlossen oder drastisch verkleinert. Ganze Teams und Leitungen wurden entlassen, obwohl diese Büros entscheidend für den Zugang zu Gesundheitsversorgung und für Forschungen zu Ungleichheiten sind.

Fachleute warnen vor landesweiten Folgen

Gesundheitsexperten wie Dr. Stephanie Ettinger De Cuba von der Boston University sehen nicht nur Risiken für Minderheiten, sondern auch für das gesamte Gesundheitssystem: „Das ist kein Nullsummenspiel… am Ende wird die ganze Gesellschaft darunter leiden.“

Eine vom NIMHD finanzierte Studie aus dem Jahr 2023 bezifferte die wirtschaftlichen Kosten rassischer und ethnischer Gesundheitsungleichheiten auf 451 Milliarden US-Dollar.

Neue Super-Behörde geplant: Administration for a Healthy America

Kennedys Plan sieht die Zusammenlegung mehrerer Einrichtungen – einschließlich HRSA, SAMHSA und anderer – in einer neuen Behörde namens Administration for a Healthy America vor. Gleichzeitig sollen 10.000 Stellen abgebaut und das HHS-Budget um ein Drittel gekürzt werden. Diese Maßnahmen bedürfen jedoch der Zustimmung des Kongresses.

Datenverluste und Kürzungen bedrohen lokale Gesundheitsprogramme

Samantha Artiga von der Organisation KFF warnt: Wenn Daten und gezielte Forschung wegfallen, bleiben Ungleichheiten unerkannt und unbehandelt. Auch lokale Organisationen, die auf Fördergelder angewiesen sind, könnten Programme einstellen oder verkleinern.

„Langfristig kann diese Lücke nicht durch private Stiftungen geschlossen werden – das ist Aufgabe des Staates“, erklärt Dr. Ettinger De Cuba.

Wird der Rückbau spezialisierter Gesundheitsbüros die Effizienz wirklich steigern?

Während Kennedy mehr Effizienz verspricht, sehen Kritiker wie Professor Nathan Boucher von der Duke University das Gegenteil: „Gerade spezialisierte Minderheitenbüros ermöglichen es, Probleme gezielt zu erkennen und Steuergelder sinnvoll einzusetzen.“

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