Trump spielt Rezessionsängste herunter und spricht von wirtschaftlicher Übergangsphase

Trotz wachsender Sorgen über eine wirtschaftliche Abschwächung hat Präsident Donald Trump die Gefahr einer Rezession relativiert. In einem Interview stellte er klar, dass ein kurzfristiger Abschwung akzeptabel sei, wenn er langfristig zu einer Neuausrichtung der amerikanischen Wirtschaft führe – insbesondere durch seine Zoll- und Handelspolitik.

Trump verteidigt Zölle trotz schrumpfender Wirtschaft

In einem auf NBC veröffentlichten Interviewclip erklärte Trump: „Das ist eine Übergangsphase. Ich denke, wir werden großartige Ergebnisse erzielen.“ Er verwies auf Stimmen von der Wall Street, die seine wirtschaftlichen Maßnahmen als historisch bedeutend betrachten.

Diese Äußerungen kamen, nachdem das US-Handelsministerium einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um -0,3 % im ersten Quartal gemeldet hatte – der schlechteste Wert seit 2022. Die Ursache: Unternehmen horteten Waren, während der Konsum deutlich nachließ – eine Folge der abrupten Zollpolitik der Regierung.

Zölle, Preissteigerungen und politische Nebenwirkungen

Trump hatte bereits davor gewarnt, dass es im Zuge seiner globalen Neuordnung des Handels zu „Störungen“ kommen könne. Seine drastischen Importzölle – vor allem gegenüber China – führen zu steigenden Verbraucherpreisen und potenziellen Versorgungsengpässen.

In einem Beispiel sagte er: „Vielleicht haben die Kinder zwei Puppen statt dreißig… und vielleicht kosten diese zwei Puppen ein paar Dollar mehr.“

Rezession als akzeptierter Preis?

Mehrere Regierungsvertreter haben angedeutet, dass eine Rezession als notwendige Phase betrachtet werden könnte. Finanzminister Scott Bessent sprach von einer „wirtschaftlichen Entgiftung“, und Handelsminister Howard Lutnick sagte, eine Wiederbelebung der US-Industrie wäre eine Rezession wert.

Auch Trump selbst hat nie ausgeschlossen, dass seine Maßnahmen eine Rezession auslösen könnten – und zeigte sich offenbar bereit, diesen Preis zu zahlen.

Ist die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession?

Obwohl sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert, ist es laut offizieller Definition noch zu früh, von einer Rezession zu sprechen. Diese setzt einen weit verbreiteten und über mehrere Monate andauernden Rückgang der Wirtschaftstätigkeit voraus.

Ob es dazu kommt, hängt maßgeblich vom Verhalten der Konsumenten ab – ihr Konsum macht rund zwei Drittel des BIP aus.

Sind die Amerikaner bereit, den Preis für Trumps Strategie zu zahlen?

Während Trump auf langfristige Vorteile durch kurzfristige Einbußen setzt, stellt sich die Frage: Wird seine Handelspolitik als visionär angesehen – oder untergraben wirtschaftliche Ängste und reale Belastungen seine Unterstützung?

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